Kundenfragen:
Wie kann ich meine orthopädischen Einlagen hitzebeständig und angenehm über den Sommer tragen?
Hitze und orthopädische Einlagen haben ein komplexes Verhältnis zueinander – sowohl aus materialtechnischer Sicht als auch in Bezug auf den Tragekomfort im Sommer. Hier unsere differenzierte Betrachtung:
🔥 1. Einfluss von Hitze auf das Material der Einlagen
Thermoplastische Materialien (z. B. EVA, PE, Kork-Latex):
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Viele Einlagen werden aus thermoplastischen Materialien gefertigt, die bei Erhitzung formbar sind.
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Im Alltag ist das unproblematisch – aber ab ca. 50 °C (z. B. im Auto im Sommer) können Einlagen verformen oder ihre Rückstellkraft verlieren.
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Manche Schäume können verspröden oder sich bei dauerhafter Hitzeeinwirkung zersetzen.
Unser Tipp: Einlagen nicht im heißen Auto oder direkt auf der Heizung lagern.
🦶 2. Tragekomfort bei hohen Temperaturen
Im Sommer kann es in Schuhen deutlich wärmer und feuchter werden, was sich auf die Hygiene und das Tragegefühl auswirkt.
Häufige Probleme:
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Schwitzen: Einlagen aus nicht atmungsaktivem Material können Feuchtigkeit stauen.
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Geruchsbildung: Besonders bei Kunstleder oder geschlossenzelligen Schäumen.
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Reibung/Blasenbildung: Wenn die Füße rutschen oder das Fußklima zu feucht ist.
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Fußpilzgefahr: Bei unzureichender Trocknung und Belüftung.
Mögliche Lösungen:
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Einlagen mit atmungsaktivem Bezug (z. B. Mikrofaser, Leder mit perforierter Oberfläche).
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Wechselbare Bezüge oder Sommerdecksohlen.
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Desodorierende, antibakterielle Ausrüstungen.
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Zweitpaar-Einlagen zum Wechseln.
🛠️ 3. Anpassung und Reparatur im Sommer
Viele Orthopädie-Werkstätten nutzen Hitze gezielt zur Modifikation von Einlagen wie z.B. zum Nachjustieren bei Fehlstellungen und zum Umarbeiten bei Druckstellen. Aber Achtung: Sie sollten niemals selbst mit Heißluftfön oder Backofen experimentieren.
✅ Fazit
Hitze kann orthopädische Einlagen beschädigen, vor allem wenn sie unsachgemäß gelagert werden. Beim Tragen im Sommer ist auf Atmungsaktivität, Hygiene und Materialwahl zu achten.